Übergewicht bei Katzen: Weiter verbreitet als gedacht
Leichtes Übergewicht kommt bei Katzen häufiger vor, als viele denken – vor allem bei Wohnungskatzen mit wenig Bewegung. Laut einer Studie der Ludwig-Maximilians-Universität München ist etwa jede dritte Katze in Deutschland übergewichtig.
Oft entwickelt sich das Ganze schleichend: Ein paar Gramm zu viel, etwas weniger Spieltrieb – und schon verändert sich das Körpergefühl der Katze. Wichtig ist, nicht in Panik zu verfallen, sondern bewusst hinzusehen. Denn mit der richtigen Ernährung, ein wenig mehr Bewegung und etwas Geduld lässt sich das Gewicht oft gut regulieren – ganz ohne Stress für Tier und Mensch.
Woran erkenne ich, ob meine Katze zu dick ist?
Es gibt einige deutliche Anzeichen, auf die du achten kannst:
Du kannst die Rippen deiner Katze nicht mehr gut ertasten, ohne fest zu drücken
Die Taille ist kaum oder gar nicht sichtbar
Der Körper wirkt rundlich oder tonnenförmig
Deine Katze bewegt sich weniger, wirkt träge oder spielt kaum noch
Wenn du unsicher bist, kannst du beim nächsten Tierarztbesuch gezielt nachfragen. Die Tierarztpraxis kann dir auch sagen, welches Gewicht für deine Katze individuell als kritisch gilt – denn das ist von Rasse, Alter und Körperbau abhängig.
Was sind die Ursachen für Übergewicht bei Katzen?
Es gibt viele Faktoren, die zu Übergewicht führen können. Oft spielen mehrere Dinge zusammen:
Zu wenig Bewegung, vor allem bei Wohnungskatzen
Dauerhaft gefüllter Napf („Fressen nach Lust und Laune“)
Viele Leckerli über den Tag verteilt
Futter mit hohem Kohlenhydratanteil oder minderwertigen Inhaltsstoffen
Kastration (kann den Energiebedarf senken)
Langeweile, Stress oder Frustfressen
Ein erster Schritt ist, sich den Tagesablauf und die Fütterungsgewohnheiten ehrlich anzuschauen. Kleine Veränderungen können schon viel bewirken.
Wie viele Kalorien braucht eine Katze eigentlich?
Der tägliche Energiebedarf einer Katze ist oft niedriger, als viele denken:
Eine normalgewichtige Hauskatze benötigt ca. 50–70 kcal pro Kilogramm Körpergewicht
Eine 4-kg-Katze braucht also etwa 200–280 kcal pro Tag
Kastrierte oder wenig aktive Katzen kommen mit noch weniger aus. Viele Fertigfutter enthalten jedoch versteckte Kalorien, vor allem durch Zucker, Getreide oder Füllstoffe. Deshalb ist es wichtig, auf die Qualität und Deklaration der Inhaltsstoffe zu achten.
Gesund abnehmen: Was tun bei Übergewicht bei Katzen?
Wenn deine Katze abnehmen soll, brauchst du keine Radikalkur. Es geht um kleine, aber konsequente Schritte:
Feste Fütterungszeiten statt Dauerfutter
Hochwertiges Nassfutter mit hohem Fleischanteil und ohne Zucker/Getreide
Snacks reduzieren oder durch gesunde Alternativen ersetzen
Mehr Bewegung im Alltag integrieren
Ziel ist ein sanfter Gewichtsverlust von etwa 1–2 % des Körpergewichts pro Woche. Dabei helfen dir Geduld, Beobachtung und vor allem: Dranbleiben.
Bewegung fördern - mit Spaß und ohne Druck
Bewegung ist ein wichtiger Faktor – aber besonders Wohnungskatzen sind oft wenig aktiv. Hier kannst du mit einfachen Mitteln Abwechslung schaffen:
Spiele mit deiner Katze, am besten täglich
Nutze interaktive Spielzeuge wie Fummelbretter
Biete Höhlen, Kratzbäume und verschiedene Ebenen an
Wenn möglich: Ein Artgenosse kann für mehr natürliche Bewegung sorgen
Fummelbretter sind besonders beliebt: Sie kombinieren Spiel, Futtersuche und geistige Auslastung – und sorgen so ganz nebenbei für mehr Aktivierung im Alltag.
Gesunde (!) Snacks mit Bedacht auswählen
Leckerlis gehören für viele einfach dazu. Doch sie enthalten oft mehr Kalorien als gedacht. Achte daher auf:
Reine Fleisch- oder Fischsnacks ohne Zusätze
Keine Zucker, Getreide oder Konservierungsstoffe
Klare Deklaration der Inhaltsstoffe
Fazit: Kleine Schritte, großer Unterschied
Übergewicht bei Katzen ist kein Drama – solange du aktiv wirst. Mit einer bewussten Fütterung, etwas mehr Bewegung und einem liebevollen Blick auf das Wohlbefinden deiner Katze kannst du viel erreichen.



